1:6-Klatsche für das C1-Team

1:6-Klatsche für das C1-Team

Sekundenschlaf nennen Schlafforscher und Verkehrswissenschaftler die spontane Notwehrreaktion des menschlichen Köpers auf eine starke Übermüdung, die vor allem bei längeren, monotonen Tätigkeiten auftritt. Diese Müdigkeitsattacken sind selbst bei offenen Augen möglich, was das C1-Team beim zweiten Meisterschaftsspiel in der Niederrheinliga beim SV 19 Straelen erleben muss.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Truppe des Trainerduos Angelo Sotgia/Stephan Ruhmann in einen rund zehn Minuten andauernden „Sekundenschlaf“ verfallen und mussten offenen Auges mit ansehen, wie die Straelener in diesem Zeitraum gleich vier Treffer erzielten und mit 5:1-Toren uneinholbar davon zogen.

Dabei hatten sich die Heisinger für den zweiten Spielabschnitt einiges vorgenommen. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff erzielte Tim Köpke überraschend, aber umso schöner mit einem Volleyschuss von der Strafraumlinie den zwischenzeitlichen 1:1-Spielstand. Das Remis war deshalb überraschend, da der SV Straelen bis dahin das Spiel mit gefälligem Kombinationsspiel und schnell abgeschlossenen Kontern beherrscht hatte.

Nicht nur wegen der vier Tore innerhalb von zehn Minuten stand die zweite Hälfte für die Heisinger unter keinem guten Stern. Zur Pause musste das Trainergespann mit Simon Arns und Torben Schlipköther zwei Leistungsträger aus Verletzungsgründen aus dem Spiel nehmen. „Das war eine Schwächung, die Gift für unser Spiel war“, ärgerten sich Trainer Sotgia und Ruhmann.

Ärgerlich war zudem die Rote Karte, die sich Mittelfeldspieler Berkan Kiris in der 50. Minuten wegen Nachtretens einhandelte – für den HSV ist das nach dem Auftaktspiel bereits die zweite Hinausstellung. Angelo Sotgia: „Wir schwächen uns mit diesen Undiszipliniertheiten nur selbst.“

Es kam aber noch schlimmer für die Heisinger. Nach dem Foul eines Straelener Stürmer im Fünfmeterraum war für Torwart Christopher Petersmann in der 55. Minute mit einer Rippenprellung das Spiel vorzeitig beendet. Da das C1-Team das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, musste mit Yannick Skornick ein Feldspieler Petersmann ersetzen. Kurz darauf schickte der Schiedsrichter Philip Nordmann aus nicht nachvollziehbaren Gründen für fünf Minuten vom Feld, so kämpften zeitweise nur acht Heisinger gegen die Übermacht der Straelener. Erst in der Schlussminute konnten die Gastgeber allerdings ihre Überzahl zum 6:1-Entstand nutzen.

„Auch wenn es einige wirklich unverständliche Schiedsrichterentscheidungen gab, haben wir uns die Niederlage selbst eingebrockt“, lautet das Fazit des Trainergespanns, „die Klatsche kommt aber zu rechten Zeit, da einige Spieler nun aufgewacht sind und gemerkt haben, dass sie den 5:1-Auftaktsieg gegen Schönebeck nicht überbewerten dürfen.“

Die Quintessenz kann deshalb nur lauten: Nur hellwach kann der HSV am kommenden Samstag, 15. September, die nächsten drei Punkte im Spiel gegen die Essener SG 99/06 holen.



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